Contact Improvisation

(kurz: Contact Impro oder CI) bezeichnet einen zeitgenössischen Improvisationstanzstil, bei dem es darum geht Bewegungsmöglichkeiten zu entdecken, die besonders im Tanz mit zwei oder mehreren menschliche Körper auszuführen sind. Dies kann beispielsweise sein: sich gegenseitig das Gewicht abzugeben, an- und übereinander rollen, im Raum sich durch Bewegungen aufeinander beziehen, klettern und schwingen. Je nach Kontext und Zielsetzung einer CI-Veranstaltung spricht man von einer „Jam“ (kurz für Jam Session, eher spielerisch) oder einem „Lab“ (kurz für Laboratory, eher forschend).

Ein zentrales Prinzip ist das Bewahren einer absichtslosen Achtsamkeit. Zwei klassische Bewebungsübungen in der Contact-Improvisation sind der small dance und das Prinzip des rolling points.

small dance: eine Solo-Übung, bei der es darum geht im Stehen das sich ständige Ausbalancieren des Körpers zwischen Himmel und Erde wahrzunehmen. Diese winzigen unwillkürlichen Reaktionen des Körpers (sogenannte „micro movements“) gewährleisten die Balance, die es uns ermöglicht uns im Leben/im Tanz zu bewegen und zu agieren.

rolling point: die Tanzenden konzentrieren sich dabei auf einen gemeinsamen Berührungspunkt zwischen ihren Körpern. Dieser Berührungspunkt wird im Verlauf des Tanzes zu einem „rollenden Kontaktpunkt“: durch kontinuierliche Bewegungen verändert sich der gemeinsame Berührungspunkt und beginnt zu „rollen“.

Musikalische Begleitung: Da Musik die Aufmerksamkeit und Bewegungsimpulse stark beeinflussen kann, wird sich in der Contact Improvisation mit zurückhaltender Musik bewegt oder auch gänzlich auf sie verzichtet. Oft begleiten auch improvisierende Live-MusikerInnen den Tanz.

 

Die Anfänge von Contact Improvisation gehen auf verschiedenartige Quellen wie den Modern Dance, verschiedene Kampfkünste, die Newtonschen Bewegungsgesetze der Physik, Beobachtungen an der menschlichen Anatomie, Kinderspiel und Gymnastik zurück. Zunächst wurde es eigentlich erdacht als eine Art des Erforschens von Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten und von professionellen Tänzern und Choreographen angewendet. Mittlerweile ist CI fester Bestandteil der Ausbildung zum zeitgenössischen Tänzer und wird von vielen Choreographen neben anderen improvisatorischen Ansätzen und Tanzstilen als gleichberechtigtes Mittel zur choreographischen Materialfindung angesehen. Neben dem professionellen Tanz hat sich CI auch als soziale Tanzform sehr rasch verbreitet. Die „Eintrittsbarriere“ ist sehr niedrig, vor allem weil allein ein spielerischer, erforschender Geist und ein menschlicher Körper dafür ausreichen.

Es besteht mittlerweile eine stark vernetzte internationale Gemeinschaft von TänzerInnen, deren Fähigkeiten und tänzerische Vorerfahrung stark variieren, die sich im Rahmen von Jams im Tanz physisch begegnen um mit Neugierde CI zu praktizieren und weiterzuentwickeln.

Die Gruppe „Contact Improvisation Regensburg“ sieht sich als Teil dieser internationalen Gemeinschaft und trifft sich in regelmäßigen Abständen für Jams, Labs und Workshops mit eingeladenen CI-LehrerInnen.

Sei herzlich eingeladen Teil unserer tanzenden Gemeinschaft zu werden. 

 

Videos für erste Einblicke in die Contact Improvisation:

 

 

 

 

 

 

 

Ein Kurzfilm zu den Anfängen von Contact Improvisation: